Ferrari 335 Sport Mille Miglia 1957

Für Karsten aus Berlin baute ich diesen, nun schon selten zu bekommenden Renner von CRC. Der Resine-Karosseriebausatz, der von Alexander Ehl ("Car-On-LIne"-Herausgeber), Frank Haseloff und Jörg Rehse limitiert herausgebrachte Kit ließ sich wunderbar bauen und komplettieren. Wie vorgeschlagen habe ich die Karosserie mit einem verstellbaren Sebring-Chassis von MRRC motorisiert, welches durch die Konfiguration seines "Flat-Six"-Triebwerks sehr flach baut und ein Dreiviertel-Cockpit zulässt. Die bestechenden Alu-Speichenräder kommen wieder einmal von BRM - auch wenn sie mit rund 25.- € ziemlich ins Kontor schlagen! Zwar kosten die Kunststoff-Speichenfelgen von NINCO gerade mal die Hälfte. Aber die Optik der BRMs ist schlichweg unschlagbar! Vom perfekten Rundlauf mal ganz zu schweigen!
Solltet ihr feststellen, dass bei diesem Renner auf der VA je eine zweiflügelige Zentralmutter sitzt, hingegen auf der HA dagegen eine dreiflügelige - das ist korrekt so und keine Schlamperei von mir! Ich musste mir einige Bilder der Mille Miglia-Autos von 1957 sehr genau ansehen, um dieses kleine Detail auch im Modell umzusetzen. Welcher (technische) Hintergrund diesem Umstand zugrunde lag, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.



Beim Bau wurde mir leider zu spät ein Fehler in der Anleitung deutlich. Frank, der das Urmodell gebaut hatte und für den Bauplan nebst Fotos verantwortlich zeichnet, hat in der Bebilderung der Figuren eine falsche Zuordnung getroffen. Meine Miniaturen waren bereits bemalt, als mir auffiel, dass ich nun doch Alfonso de Portago und Beifahrer Edmund Nelson mit ihrer charakteristischen Rennkleidung im Auto mit der #535 realisiert hatte! Nach Absprache mit Karsten sollte es jedoch das Auto mit der # 534 von Peter Collins und Louis Klementaski werden. Wir hatten uns darauf geeinigt, nicht jenes Unglücksauto darzustellen, das so viele Menschen in den Tod riss und daraufhin die Mille Miglia als Rennereignis ihr Ende fand! Also hieß es nochmal "Umziehen, die Herren!"



Kleines Manko und eine Mehrarbeit, die vermeidbar gewesen wäre, hätte ich mich nicht zu sehr auf die Anleitung verlassen! Ein bissel tricky ist der Einbau der Windschutzscheibe, deren Winkel zu flach ist - er müsste steiler sein, um den Rückspiegel nicht zu sehr zu bedrücken. Dadurch entsteht ein kleiner "Druckfleck" auf der Innenseite der Scheibe. Leider fehlt auch die charakteristische kleine Zusatzscheibe vor dem Fahrer, die höhenverstellbar war. Auf den klassischen Fotos von damals ist sie gut zu erkennen. Aber aufgrund der Platzprobleme in Bezug auf die Windschutzscheibe war an ein solches Detail leider nicht zu denken. Dabei hatte ich mir schon passende fotogeätzte Teile aus meiner reichhaltigen Sammlung herausgesucht, die prima dazu gepasst hätten! Ein kleines Stück transparente PE-Folie darauf - fertig! So muss ich Karsten dieses kleine Detail schuldig bleiben...
Alles in Allem jedoch ein toller Bausatz, der allein wegen seines perfekten Resine-Gusses besticht. Jedem, der sich für die alten Sportwagen dieser Ära interessiert und der die Möglichkeit hat, einen solchen Kit zu ergattern, dem sei die Marke CRC ans Herz gelegt!

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