FIAT 642 RN2 Bartoletti

Für einen fairen Preis bekam ich von einem Slot-Kollegen aus dem Scratchbuilder-Forum einen weiteren Bartoletti-Renntransporter, in diesem Fall von George Turner Models. Meine Ferrari-Version von MMK habe ich euch ja bereits hier vorgestellt. So wollte ich in diesem Fall die zweite Farbvariante realisieren, den Bartoletti in Maserati-Farben.





Der Resine-Bausatz lag schon eine ganze Weile bei mir auf Halde, denn nach Erhalt des Kits musste ich bei der ersten Sichtprüfung feststellen, dass die Seitewände des Bartoletti an mehreren Stellen gerissen waren. Sei es durch die Art der Lagerung, Temperaturschwankungen oder schlichtweg unsachgemäßes Hantieren - egal, ärgerlich war's allemal! Dennoch wollte ich nicht kneifen und verspachtelte zunächst einmal die Risse mit 2K-Kfz-Spachtel, damit nicht noch mehr kaput geht. Aber ich bin halt kein Freund von Schleiforgien, die waren aber hier angesagt! Quer durch alle Körnungen!



Als nächstes widmete ich mich den Felgeninserts. Sie waren im Durchmesser deutlich zu groß für die im Kit enthaltenen Felgen, die aus dem 3D-Drucker stammten. An sich sehr schön modelliert, aber eben zu groß! Wie bekomme ich sie passend? Auf eine kleine Schleifscheibe für meine Proxxon-Maschine klebte ich ein Stück doppelseitges Klebeband udn darauf den Felgeneinsatz. Bei langsamer Drehzahl hielt ich das Bauteil an ein Stück Schleifpapier mit 400er Körnung. Mehrfach testen, wobei berücksichtigt werden muss, dass die Inserts und die Felgen ja lackiert werden - und später noch einen Klarlack-Überzug bekommen sollten! Also ein klein wenig Luft zwischen Einsätzen und dem inneren Felgenrand musste da schon noch sein! Ging aber prima!





Auch zeigten sich diverse Passungenauigkeiten, die mich zu dem Urteil brachten, dass mir der MMK-Bartoletti besser von der Hand ging. Grundsätzlich musste ich mich entscheiden, was ich hinsichtlich der Heckklappe unternehmen wollte: Beweglich gestalten (was ohne Weiteres möglich gewesen wäre) oder verkleben, um einen Lackabrieb vorzubeugen. Ich entschied mich für die "starre" Version, der Bartoletti sollte ja "Speilzeug-Auto" sein, mit dem man Beladen spielt!



Die Lackierung war ein echter Horror! Die Grundierung und den gelben Lack konnte ich ja noch zum Glück aus der Dose aufbringen. Aber dann war irre viel Abklebearbeit angesagt und das blau ist die Nr. 51 von Revell... Lackiert habe ich den Brummer dann in meiner Airbrush-Absauganlage... In die er noch nicht mal ansatzweise hineinpasste! Was für ein Karton - aber bei der Ferrari-Version hatte ich ja schon mal ähnliche Probleme...



Bei den Spiegeln war ein wenig Vorbild-Recherche angesagt. Die Bauteile die im GTM-Kit lagen, hat es m.E. nie in dieser Form gegeben. Glücklicherweise konnte ich auf ein Paar Seitenspiegel zurückgreifen, die noch von meinem MMK-Kit als Ätzteile übrig waren! Da der Renntransporter eine Reise nach Berlin überstehen muss, wollte ich die Spiegel keinesfalls direkt festkleben. So entwickelte ich eine Lösung, indem ich die Spiegelhalterung beschnitt und ein kleines 1,5 mm-Stück Evergreen-Rundprofil anbohrte, dieses habe ich an der Karosserie angeklebt. In dieses Winz-Teil konnte ich von oben den Bügel des Spiegels "einhängen" - reversibel! Die Halterungen wurden mit einem Chrom-Stift von Molotow bemalt, der im Übrigen grifffest ist!







Mit der Motorisierung hatte ich ebenfalls diverse Probleme. Fuhr mein Bartoletti in Ferrari-Farben recht ordentlich über den Kurs, tut's sein Maserati-Pendant kaum. Möglicherweise ist der Motor zu schwach, aber auch jeden Fall sind die Reifen völlig unpassend! Sie bestehen aus gegossenem Silikon und haben einfach einen viel zu großen Reibungswiderstand, sie sind einfach zu weich! Die MMK-Version hatte Hartgummi-Reifen, die sich viel besser für den Fahrbetrieb eigneten. Auch musste ich hinsichtlich einer Motorhalterung sehr kreativ werden, die Achsen sind nicht gelagert, was bei dem Gewicht des Bartoletti ebenfalls sehr hinderlich ist! Eine gerade Strecke kann er gerade noch so bewältigen, die nächste Kurve lässt ihn dann durch den WIderstand einfach "festwachsen". Aber er ist ja auch nicht primär zum Fahren gedacht, sondern als "schmückendes Beiwerk"!



Ärgerlich war auch der Kopf der beigegebenen Figur: Er ähnelte einem Schrumpfkopf! Für den Körper des Fahrers viel zu klein, so wanderte er sofort in den Müll! Zum Glück hatte ich noch einen "zivilen", unbehelmten Kopf, der wunderbar auf den Körper des Fahrers passte! Es sollte wohl so sein!





Das Nummernschild habe ich selbst gedruckt, es entspricht einem originalen Maserati-Transporter.



Für sämtliche Chrom-Effekte neutzte ich die Moltow-Stifte in verschiedenen Stärken. Wie immer bei GT-Models haben mich die Scheinwerfer absolut nicht überzeugt. Ich bin wirklich kein Freund von Scheinwerfern, die man erst silber bemalen muss, damit sie nach Scheinwerfern aussehen! Bei allen meinen Modellen aus George Turners Werkstatt habe ich diese durch Linsen unterschiedlicher Durchmesser ersetzt. Im Fall des Bartoletti hatte ich noch zwei sehr schöne, größere Scheinwerfer in meiner ersatzteilebox, die für ein normales Slotcar zu groß gewesen wären. Zudem hatten sie passenderweise einen verchromten Rand - perfekt!
DIe Resine-Scheibenwischer waren viel zu kurz geraten! Sehr ärgerlich! Zum Glück konnte ich ein Paar fotogeätzte Wischer aus meinem Fundus angeln, die deutlich besser passten! Zudem war der Motor auf der Beifahrerseite nicht dargestellt. Der Wischer hätte aso "leer" in der Luft gehangen. Hier schnitzte ich mir ein kleines Bauteil, das ich von innen an die Scheibe klebte.



Bereits fertig lackiert, Decals aufgebracht, mit 2K-Klarlack von Mipa gesichert, stellte ich beim Zusammenstecken des Querholms im Heck fest, dass die angegossene Auflage/Stütze für die zweite Ebene absolut nicht passte! Dabei war es unerheblich, in welcher Richtung man das Teil in die Seitenwangen steckte! So oder so: Es passte nicht und hatte zur Folge, dass das bewegliche Teil nach hinten oben total schräg stand, wenn man es am Heck auf den Zapfen legte! So was von überflüssig! Also Abtrennen, vorsichtig anschleifen, glätten und ein Bauteil aus dünnem Ätzmaterial in der korrekten Position anbringen. Neulackierung - fertig! Jetzt passt's!



Hier mal die Fuhre auf meiner Bahn - mit Ladung! Dem einzigen Maserati, der mir aktuell vorleigt. Aber so ist es wenigstens stimmig! Kaum anzunehmen, dass dieser Bartoletti mit drei Fahrzeugen beladen überhaupt vom Fleck wegkommt... Aber schön sieht er doch aus, oder? Einfach attraktiver als das ewige Ferrari-rot...



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